Seelenmusik

Musik ist etwas ganz wunderbares. Meine Musik besteht nicht nur aus Noten, Rhythmus allerlei Effekten und einem Text. Für mich ist es ganz klar: Meine Musik entsteht schon lange vor dem ersten Ton. Wenn ich mich entscheide etwas zu spielen, dann schwingt sich mein Unterbewusstsein darauf ein, meine Seele hat oftmals großen Einfluss darauf was ich spielen möchte. Dann benutze ich meinen Atem. Die Art wie mir zumute ist, wie mein Tag war und wie es mir geht beeinflusst die Atmung. So wie ich meinen Atem benutze trifft er auf ein kleines Stück Holz. Die Schwingung meines Atems und die Körperspannung beeinflussen wie ich mein Instrument halte, wie also die Berührungspunkte zwischen Instrument und Mensch geschaffen sind. Und jetzt entsteht ein Ton. Es ist ein einzigartiger Ton, den ich ähnlich aber niemals mehr genau so nocheinmal spielen werde.  Es ist ein Ton, der eine Wurzel in meiner Seele hat und es entsteht Musik - Seelenmusik. Der Ton wird als Schwingung an die Umgebung abgegeben. Ich bin auch Teil meiner Umgebung und so berührt mich mein eigener Ton wiederum. ich kann ihn spüren, über die Ohren hören und mein Körper, mein Unterbewusstsein und meine Seele reagieren auf diesen Ton. 

Ist das nicht unglaublich, wenn man da mal drüber nachdenkt?

Und bei diesem einen Ton bleibt es ja nicht. Es gibt mehr Töne, die diesen einen Ton in einen tonalen Zusammenhang setzen, den ich kenne oder nicht, mit besonderen Ereignissen verbinde vielleicht und all das und noch viel mehr enthält meine Seelenmusik.
Und diese Betainformation trifft nun auf einen anderen Menschen. Derjenige kann vielleicht nicht hören wie es mir geht, aber er kann es ganz unbewusst spüren.  

Spannend, oder?

Und jetzt kommen zwei Musiker zusammen, beide bringen ihren Anteil Seelenmusik mit. Je nachdem wie ähnlich beide drauf sind, wie ihre Erwartungen an sich und den anderen sind verstärken sich ihre Schwingungen gegenseitig oder hemmen sich(das kann echt frustrierend und nervend sein).  Zwei Amplituden, die sich überlagern verstärken sich und erschaffen mehr als die Summe ihrer Teile. Und das wiederum können Zuhörer spüren, ganz elementar und unmittelbar. Und das trägt unmittelbar dazu bei ob ihnen gefällt was sie hören.